Warum weitere Wohnungen in Überlingen?
Vor allem für Menschen mit unteren und mittleren Einkommen fehlen in Überlingen Wohnungen. Jeder kennt Menschen in seinem eigenen Umfeld, die bei der Wohnungssuche auf gute Kontakte angewiesen sind. Insgesamt fehlten Ende Juli 2024 laut Berechnungen der Stadtverwaltung etwa 400 Wohnungen bis 2030 1.
Warum gerade in Rauenstein Ost?
Beim Planungsgebiet Rauenstein Ost handelt es sich um eine der letzten städtischen Flächen, die eine Geschossbebauung ermöglichen könnten. Deshalb entfallen dort die sonst hohen Kosten für den Ankauf des Grundstücks (15 – 25 % der Gesamtbaukosten). Dort können durch den Bebauungsplan Mehrfamilienhäuser mit bis zu 80 Wohnungen auf vier Geschossen entstehen, die die jetzigen Geschossbauten sinnvoll ergänzen. Im Umfeld des sehr familienfreundlichen Wohngebiets sind Schulen, Kindergärten, Sportstätten, Natur und die Altstadt schnell, auch fußläufig, mit dem Rad oder dem ÖPNV erreichbar.
Soll die ganze Grünfläche bebaut werden?
Nein! Die unbebauten Grünflächen unterhalb der Oberen St. Leonhardstraße umfassen 4,9 Hektar (Bild 1). Daraus werden nur 0,99 Hektar als Baufläche genutzt, die Bebauungsplanränder werden bepflanzt. Langfristig bleiben 40.000 m² unbebaut und damit bleibt die bestehende Ausgleichsfunktion langfristig erhalten.
Bezahlbarer Wohnraum? Für wen?
Das Vorhaben richtet sich an Familien mit Kindern (mittleren Einkommens), junge Erwachsene in Ausbildung und Beschäftigte örtlicher Unternehmen, sozialer Einrichtungen, Verwaltungen.
Ferienwohnungen können gerade durch diesen Bebauungsplan ausgeschlossen werden.
Günstigeres Wohnen durch günstiges Bauen?
Ja! Günstigere Mietpreise können in Folge reduzierter Baukosten durch den Einsatz von vorgefertigten Systembauweisen im Mindeststandard (Energie, Schallschutz, Stellplätze), durch höhere Geschossbauweisen (vier Geschosse), die weniger Baugrundfläche erfordern und versiegeln, in zeitgemäßem nachhaltigem und klimafreundlichem Bauen (Photovoltaikanlagen, Dachbegrünung) erreicht werden.
Stimmt es, dass die künftige Bebauung das örtliche Klima nachteilig beeinflusst und wird die so genannte Kaltluftschneise beeinträchtigt?
Nein! Die Kaltluft kann Gebäudestrukturen um- und durchfließen, wenn geeignete Korridore in Abflussrichtung freigehalten werden. Das aktuelle Konzept sieht nahezu überall durchgängige Schneisen in Nord-Südrichtung vor, die die nördlich angrenzend produzierte Kaltluft gut durch das Gebiet leiten können2.

Was ändert sich hinsichtlich Naturschutz/ Klimawandel?
– Die nördlich an den Bebauungsplan angrenzenden Baumreihen bleiben erhalten.
– Der westliche kleine Wald am Steigweg bleibt erhalten.
– Für die derzeitigen Schrebergärten sind bereits seit den 1980er Jahren städtische Ersatzflächen vorhanden und verfügbar.
– Die Ausgleichsfläche für Südlich Härlen nordöstlich auf Flurstück 2738 bleibt ebenfalls erhalten.
– Am östlichen Plangebietsrand wird eingegrünt und bepflanzt.
– Die derzeitige Ausweisung als Grünflächen-Park müsste in diesem kleinen Teil im Flächennutzungsplan angepasst werden.
– Die Flora-Fauna-Habitat-Mähwiesen sind deutlich außerhalb des Plangebiets3.
Stimmt es, dass das Parkhotel St. Leonhard und der Weg der St. Leonhardstraße nach der Bebauung keine freie Sicht mehr auf den Bodensee haben?
Nein! Die durch den Bebauungsplan dargestellten Gebäude sind unterhalb aller Höhen der bestehenden Bäume und außerhalb der jetzigen gewohnten Blickbereiche.
Die freie Sicht auf den See wird nicht beeinträchtigt (Bild 2).

Gibt es keine alternativen Flächen für solche Vorhaben der Stadt Überlingen?
Derzeit gibt es keine vergleichbar großen Flächen, die Eigentum der Stadt oder des Spital- und Spendfonds sind, um die gesetzten Ziele kurzfristig zu erreichen.
Werden durch eine Bebauung die Verkehrsprobleme in der Rauensteinstraße größer?
Ja! Es ist richtig, dass bereits im Bestand Behinderungen erkennbar sind. Diese sollen im Zuge des Verfahrens aber genau erfasst und durch großräumige Regelungen künftig ausgeschlossen werden.
Wer garantiert den Bürgern, dass die beschriebenen Ziele sicher umgesetzt werden?
Der Gemeinderat der Stadt Überlingen nach einem mehrstufigen Beteiligungsverfahren.
Zusammenfassung und Fazit
Ja, wir unterstützen die Bebauung von Rauenstein Ost! Wir finden den geplanten Erhalt eines Großteils der Grünflächen richtig, wollen aber gleichzeitig eine der wenigen Chancen für die Stadt nutzen, um bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Die geplante Bebauung ist ein sinnvoller Kompromiss, um die verschiedensten Interessen in unserer Stadt in einen angemessenen Ausgleich zu bringen.
Darüber hinaus sind wir in Überlingen gefordert, weitere Maßnahmen wie Aufstockungen oder das Auflösen von Leerständen weiterhin zu verfolgen.
Es wird nicht nur eine einzige Lösung gegen die Wohnraumknappheit geben können, sondern die Bündelung der besten Alternativen ist gefordert. Die Siedlungsvorhaben Südlich Härlen und Kramerareal werden nur geringfügig und langfristig zu wenig Entlastung in dem bezahlbaren Segment anbieten können.
Für die CDU Überlingen ist die Entwicklung von bezahlbarem Wohnraum eine der derzeit wichtigsten sozialen und wirtschaftlichen Herausforderungen und wir unterstützen aus den genannten Gründen die Umsetzung von Rauenstein Ost.
Gehen Sie am 14. Dezember wählen!
Beantragen Sie Ihre Briefwahlunterlagen!
Stimmen Sie mit Nein! ✗
1 https://www.ueberlingen.de/bezahlbarer-wohnraum-ein-grundbeduerfnis, 30.8.25.
2 Stellungnahme der sachverständigen Inkek zur Klimafunktion vom 25.01.2023.
3 Daten- und Kartendienst der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg.
4 Aus PDF-Datei: „2025-05-28 GR_BP Rauensteinstraße Ost_x“, Seite 11 der Stadtverwaltung, Abteilung Stadtplanung und Klimaschutz, ausgeschnitten und durch Markierungen bearbeitet.
5 Siehe 4. Selbe PDF-Datei, Seite 12 der Stadtverwaltung, Abteilung Stadtplanung und Klimaschutz, ausgeschnitten.


